Alkalien

Alkalien
Al|ka|li|en, die (Mehrz.): Alkali.

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Alkali|en
 
[arabisch al-qāly »Pottasche«], Singular Alkali das, -s, im weiteren Sinn Substanzen, deren wässrige Lösungen alkalische Reaktion zeigen und bitter schmecken; im engeren Sinn die Hydroxide der Alkali- und Erdalkalimetalle, Ammoniakwasser und die Carbonate der Alkalimetalle. Die Hydroxide nennt man ihrer stark ätzenden Eigenschaften wegen auch Ätzalkalien oder kaustische Alkalien, so z. B. das Natriumhydroxid, NaOH (Ätznatron) und Kaliumhydroxid, KOH (Ätzkali). Im Gegensatz hierzu wurden früher die Alkalicarbonate als milde Alkalien bezeichnet. Zugleich unterschied man noch die aus Pflanzenasche gewonnenen vegetabilischen Alkalien oder Pflanzenalkalien (Pottasche, Kaliumcarbonat) von den mineralischen Alkalien (Soda, Natriumcarbonat).
 
Wässrige Lösungen von Natrium- und Kaliumhydroxid (die Alkalilaugen) greifen die Haut stark an und gefährden besonders die Augen. Konzentriertere Lösungen der verschiedenen Ätzalkalien wirken stark zerstörend auf organische Stoffe und greifen in der Hitze auch Glas an. Wasserfreie geschmolzene Alkalien lösen alle Silicate und dürfen daher nicht in Glas- oder Porzellangefäßen erhitzt werden; auch viele Metalle werden stark angegriffen, am wenigsten Silber, Nickel, Eisen. Schon im 1. Jahrhundert v. Chr. wurden die Ätzalkalien durch Kaustifizierung von Soda oder Pottasche gewonnen und zur Bereitung von Seife verwendet. (Basen)
 

Universal-Lexikon. 2012.

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